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So lassen sich mit außergewöhnlichen Belastungen Steuern sparen!

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Inhaltsverzeichnis

Du bist auf der Suche nach Möglichkeiten, deine Steuerlast gegenüber dem Finanzamt zu reduzieren? Dann solltest du dich mit dem Thema der außergewöhnlichen Belastungen vertraut machen. Im deutschen Steuerrecht bieten diese eine legale Möglichkeit, deine Steuerschuld zu mindern.

Dieser Artikel bietet dir einen umfassenden Einblick in die Regelungen und Anwendungsmöglichkeiten von außergewöhnlichen Belastungen. Du wirst lernen, welche Ausgaben darunter fallen, wie du diese in deiner Steuererklärung geltend machen kannst und welche spezifischen Voraussetzungen zu beachten sind. 

Ziel ist es, dir praxisnahe Tipps an die Hand zu geben, damit du die sich bietenden steuerlichen Vorteile gegenüber dem Finanzamt optimal nutzen kannst.

Zusammenfassung: 10 Fakten zum Steuern sparen durch außergewöhnliche Belastungen

  1. Außergewöhnliche Belastungen bieten im deutschen Steuerrecht eine Möglichkeit, die Steuerlast zu verringern, indem bestimmte überdurchschnittliche Lebenshaltungskosten abgezogen werden.
  2. Diese Belastungen umfassen Kosten, die zwangsläufig und in größerem Umfang als bei der Mehrheit der Steuerpflichtigen mit ähnlichen finanziellen Verhältnissen entstehen.
  3. Häufig vom Finanzamt anerkannte außergewöhnliche Belastungen sind Krankheitskosten, Pflegekosten, behinderten bedingte Aufwendungen, Beerdigungskosten und Katastrophenschäden.
  4. Eine zentrale Voraussetzung für die Anerkennung ist die Zwangsläufigkeit der Kosten sowie deren Nachweisbarkeit durch Belege.
  5. Nur der Teil der Kosten, der eine individuell berechnete zumutbare Belastung übersteigt, kann beim Finanzamt steuerlich geltend gemacht werden.
  6. Die zumutbare Belastung variiert je nach Gesamteinkommen, Familienstand und Anzahl der Kinder.
  7. Eine korrekte Dokumentation und genaue Angabe der Kosten sind essenziell für die erfolgreiche Geltendmachung in der Steuererklärung.
  8. Die Nutzung digitaler Hilfsmittel wie ELSTER kann den Prozess der Steuererklärung vereinfachen und zu genaueren Ergebnissen führen.
  9. Bei Unsicherheiten oder komplexen Fällen ist die Beratung durch einen Steuerberater empfehlenswert, um die maximale Steuerersparnis zu erreichen.
  10. Regelmäßige Updates über Änderungen im Steuerrecht sind wichtig, um stets die aktuellsten Möglichkeiten zur Steueroptimierung zu nutzen.

Was sind außergewöhnliche Belastungen?

Außergewöhnliche Belastungen sind ein zentraler Begriff im deutschen Steuerrecht. Sie umfassen Aufwendungen, die dir zwangsläufig und in größerem Umfang als der überwiegenden Mehrheit der Steuerpflichtigen mit vergleichbarem Einkommen, Vermögen und Familienstand entstehen. 

Diese Kosten müssen außergewöhnlich sein, das heißt, sie fallen nicht unter die üblichen Lebenshaltungskosten und sind nicht durch andere steuerliche Regelungen, wie Werbungskosten oder Sonderausgaben, abgedeckt. 

Zu den häufig anerkannten außergewöhnlichen Belastungen gehören unter anderem Krankheitskosten, Pflegekosten, Aufwendungen aufgrund einer Behinderung oder Kosten für die Beerdigung nahestehender Personen, die nicht aus dem Nachlass gedeckt werden können. 

Wichtig ist, dass diese Kosten nachweisbar und notwendig sind. Die Notwendigkeit wird oft anhand ärztlicher Atteste oder anderer offizieller Dokumente festgestellt.

Es gibt jedoch eine wesentliche Einschränkung: Die Kosten müssen eine bestimmte zumutbare Belastung übersteigen. Diese Grenze ist abhängig von deinen Einkünften, deinem Familienstand und der Anzahl deiner Kinder. Nur der Teil der Aufwendungen, der diese Grenze überschreitet, kann steuerlich geltend gemacht werden.

Im weiteren Verlauf des Artikels, wird genauer auf die Berechnung der zumutbaren Belastung und die spezifischen Voraussetzungen eingegangen, die erfüllt sein müssen, um diese Steuervorteile zu nutzen. 

Das Verständnis dieser Regelungen kann dir helfen, deine Steuerlast signifikant zu reduzieren und die finanzielle Last außergewöhnlicher Situationen abzumildern.

Beispiele für außergewöhnliche Belastungen

Um ein klareres Bild davon zu erhalten, was unter außergewöhnliche Belastungen fällt, werden folgend einige Beispiele noch einmal konkreter betrachtet. Diese Aufzählung ist nicht abschließend, aber sie gibt dir eine gute Vorstellung der Bandbreite an Aufwendungen, die du potenziell geltend machen kannst:

  • Krankheitskosten: Nicht erstattete Ausgaben für medizinische Behandlungen, Medikamente, Heil- und Hilfsmittel, die auf ärztliche Verordnung hin erfolgen.
  • Pflegekosten: Kosten für die Pflege im eigenen Haushalt oder in einer Einrichtung, wenn diese notwendig und nachweislich entstanden sind.
  • Behinderten bedingte Aufwendungen: Zusätzliche Ausgaben aufgrund einer Behinderung, wie Umbaumaßnahmen am Wohnort oder Kosten für einen behindertengerechten Fahrzeugumbau.
  • Kosten für die Beerdigung eines Angehörigen: Sofern diese Kosten nicht aus dem Nachlass des Verstorbenen bestritten werden können und sie eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen.
  • Ausgaben für außergewöhnliche Bildungsmaßnahmen: Zum Beispiel bei Lernbehinderungen oder für den Besuch einer speziellen Schule.
  • Rechtsanwalts- und Gerichtskosten: In bestimmten Fällen, wenn diese Kosten zwangsläufig entstanden sind und eine bestimmte finanzielle Belastung überschreiten.
  • Katastrophenschäden: Schäden am Eigentum durch Naturkatastrophen, gegen die man sich nicht versichern konnte.

Jede dieser Aufwendungen muss nachweislich, notwendig und über die zumutbare Belastung hinausgehend sein, um als außergewöhnliche Belastung anerkannt zu werden.

Im nächsten Abschnitt unseres Artikels werden wir uns damit beschäftigen, wie diese Bedingungen im Einzelnen geprüft werden und was du bei der Geltendmachung beachten musst.

Voraussetzungen für die steuerliche Anerkennung

Um von den steuerlichen Vorteilen der außergewöhnlichen Belastungen profitieren zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst ist es wichtig, dass die Aufwendungen zwangsläufig entstanden sind. Das bedeutet, sie müssen aus rechtlichen, tatsächlichen oder sittlichen Gründen notwendig und nicht vermeidbar gewesen sein.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Nachweisbarkeit der Aufwendungen. Alle Kosten müssen durch Belege wie Rechnungen, Quittungen oder ärztliche Bescheinigungen nachgewiesen werden. Diese Dokumente sollten sorgfältig aufbewahrt und bei der Steuererklärung beigefügt werden.

Eine weitere wichtige Bedingung ist, dass die Kosten eine bestimmte zumutbare Belastung überschreiten. Diese Grenze variiert je nach Einkünften, Familienstand und Anzahl der Kinder. Nur der Teil der Kosten, der über dieser Grenze liegt, kann steuerlich geltend gemacht werden.

Außerdem müssen die Aufwendungen im betreffenden Steuerjahr angefallen sein. Es ist dir nicht möglich, Kosten aus früheren oder zukünftigen Jahren in der aktuellen Steuererklärung geltend zu machen. Dies bedeutet, dass eine genaue zeitliche Zuordnung der Ausgaben erforderlich ist.

Somit kann gesagt werden, dass die steuerliche Anerkennung von außergewöhnlichen Belastungen an klare Bedingungen geknüpft ist. Die Erfüllung dieser Kriterien ist entscheidend, um die entsprechenden Steuervorteile zu nutzen.

Berechnung der Steuerersparnis

Die Berechnung der Steuerersparnis durch außergewöhnliche Belastungen ist ein wesentlicher Schritt, um deine potenziellen Steuervorteile zu verstehen und zu maximieren. Dieser Prozess erfordert ein genaues Verständnis der zugrunde liegenden Regeln und eine sorgfältige Berechnung.

Ermittlung der zumutbaren Belastung

Die zumutbare Belastung ist der Teil der außergewöhnlichen Belastungen, den du selbst tragen musst, bevor steuerliche Erleichterungen greifen. Wie bereits erwähnt, wird die Höhe dieser Belastung anhand deines Gesamteinkommens, deines Familienstands und der Anzahl deiner Kinder berechnet. Für Alleinstehende ohne Kinder gilt ein niedrigerer Prozentsatz als für Verheiratete oder Alleinerziehende mit Kindern. Dieser Prozentsatz wird auf deine gesamten Einkünfte angewandt, um die zumutbare Belastung zu ermitteln.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die zumutbare Belastung nicht linear ist, sondern mit steigenden Einkünften zunimmt. Dies bedeutet, dass Personen mit höheren Einkünften einen größeren Teil ihrer außergewöhnlichen Belastungen selbst tragen müssen, bevor sie steuerliche Erleichterungen in Anspruch nehmen können.

Berechnungsbeispiele

Um die Konzepte besser zu veranschaulichen, betrachten wir einige Berechnungsbeispiele

Angenommen, eine alleinstehende Person ohne Kinder hat ein jährliches Gesamteinkommen von 40.000 EUR und außergewöhnliche Belastungen von 5.000 EUR. Wenn die zumutbare Belastung für diese Person bei 5 % des Gesamteinkommens liegt, beträgt diese 2.000 EUR (5 % von 40.000 EUR). Somit können nur die 3.000 EUR, die über dieser Grenze liegen, steuerlich geltend gemacht werden.

In einem weiteren Beispiel hat ein verheiratetes Paar mit zwei Kindern ein Gesamteinkommen von 70.000 EUR und außergewöhnliche Belastungen von 7.000 EUR. Wenn die zumutbare Belastung in diesem Fall bei 3 % des Gesamteinkommens liegt, beträgt diese 2.100 EUR (3% von 70.000 EUR). Hier können 4.900 EUR (7.000 EUR – 2.100 EUR) als außergewöhnliche Belastungen abgezogen werden.

Diese Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, die zumutbare Belastung korrekt zu ermitteln, um die maximale Steuerersparnis zu erreichen. 

Praktische Tipps zur Steuererklärung

Die Steuererklärung bietet eine wertvolle Gelegenheit, durch außergewöhnliche Belastungen Steuern zu sparen. Um diesen Vorteil optimal zu nutzen, sind hier einige zielgerichtete, praktische Tipps für dich:

  • Gezielte Dokumentation: Sammel gezielt alle Belege, die mit deinen außergewöhnlichen Belastungen zusammenhängen. Dazu gehören Rechnungen, ärztliche Bescheinigungen und andere relevante Dokumente. Eine präzise Dokumentation ist entscheidend, um die Anerkennung dieser Belastungen in deiner Steuererklärung zu gewährleisten.
  • Fristgerechte Einreichung: Die rechtzeitige Einreichung deiner Steuererklärung ist essenziell, um von steuerlichen Erleichterungen zu profitieren. Achte auf die Einhaltung der Abgabetermine, um Nachteile zu vermeiden.
  • Nutzung digitaler Hilfsmittel: Moderne Softwarelösungen wie ELSTER können dir helfen, die Details deiner außergewöhnlichen Belastungen präzise und übersichtlich in deiner Steuererklärung zu erfassen.
  • Exakte Angaben: Es ist wichtig, die Höhe deiner außergewöhnlichen Belastungen genau anzugeben. Exaktheit in der Erfassung deiner Ausgaben sorgt für Transparenz und Vermeidung von Rückfragen seitens des Finanzamtes.
  • Expertenrat einholen: Bei komplexen Fällen oder Unsicherheiten bezüglich der Anerkennung von außergewöhnlichen Belastungen ist es ratsam, sich professionell beraten zu lassen. Ein Steuerberater kann dir wertvolle Unterstützung bieten und sicherstellen, dass sich deine Steuerersparnisse maximieren.
  • Aktualität bewahren: Bleibe auf dem neuesten Stand bezüglich der Gesetzeslage im Steuerrecht, da sich Änderungen direkt auf die Möglichkeiten der Steuerersparnis auswirken können.

Durch die Befolgung dieser Tipps kannst du gewährleisten, dass du das Potenzial von außergewöhnlichen Belastungen in deiner Steuererklärung voll ausschöpfen kannst. 

Denke immer daran: Eine gut vorbereitete und präzise Steuererklärung ist der Schlüssel zur Minimierung deiner Steuerlast.

Fazit: Maximiere deine Steuervorteile

Die Möglichkeit, außergewöhnliche Belastungen steuerlich geltend zu machen, bietet eine effektive Methode, um deine Steuerlast zu minimieren. Durch das Verständnis der zugrundeliegenden Regelungen und die korrekte Anwendung kannst du so erhebliche Steuerersparnisse erzielen. 

Es ist wichtig, die zumutbare Belastung richtig zu berechnen und alle erforderlichen Nachweise sorgfältig zu führen. Denke daran, dass die Geltendmachung dieser Belastungen eine genaue Dokumentation und oft ein tiefgehendes Verständnis des Steuerrechts erfordert.

Um sicherzustellen, dass du alle deine steuerlichen Vorteile voll ausschöpfen kannst, empfehlen wir dir, an unserer kostenlosen Vorqualifikation auf unserer Webseite teilzunehmen. Dieser Service hilft dir, deine individuellen Möglichkeiten zur Steuerersparnis zu erkennen und unterstützt dich dabei, das Potenzial außergewöhnlicher Belastungen optimal zu nutzen.

Nutze also diese Gelegenheit, um deine finanzielle Belastung zu reduzieren und dein hart verdientes Geld effektiver zu verwenden. Deine finanzielle Zukunft könnte durch diese einfache Maßnahme eine positive Wendung nehmen.

FAQ

Ja, Fahrtkosten zu Ärzten oder für therapeutische Behandlungen können unter bestimmten Umständen als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden. Wichtig ist, dass die Fahrten medizinisch notwendig sind und die Kosten durch Belege nachweisbar sind. Die Erstattung erfolgt in der Regel nach einem festgelegten Kilometersatz. Es empfiehlt sich, ein Fahrtenbuch zu führen, um die Fahrten und deren medizinischen Hintergrund zu dokumentieren.
Bei zusammen veranlagten Ehepartnern werden die außergewöhnlichen Belastungen gemeinsam betrachtet. Das bedeutet, dass die Summe der Belastungen beider Partner herangezogen wird, um die zumutbare Belastung zu berechnen. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn einer der Partner höhere außergewöhnliche Belastungen hat, da die gemeinsame zumutbare Belastung möglicherweise niedriger ausfällt als bei Einzelveranlagung.
Ja, Kosten für eine Haushaltshilfe oder Pflegekraft können als außergewöhnliche Belastungen absetzbar sein, sofern diese aus gesundheitlichen Gründen notwendig sind. Dies gilt insbesondere, wenn die betroffene Person aufgrund von Krankheit, Behinderung oder Alter auf Unterstützung angewiesen ist. Die Kosten müssen nachgewiesen werden, und es muss eine medizinische Notwendigkeit bestehen, die idealerweise durch ein ärztliches Attest belegt wird.
Kosten für psychologische Beratungen oder therapeutische Behandlungen können unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastungen anerkannt werden. Voraussetzung ist, dass die Behandlungen medizinisch notwendig sind und von einem anerkannten Therapeuten durchgeführt werden. Auch hier ist eine entsprechende Dokumentation und der Nachweis der Notwendigkeit (z. B. durch eine ärztliche Verordnung) für die steuerliche Anerkennung erforderlich.
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Über die Autorin

Katja König ist eine renommierte Autorin im Bereich Finanzen und Steuern mit über einem Jahrzehnt Erfahrung. Als Head of Content bei der ELV Steuerberatungsgesellschaft mbH bringt sie ihre Expertise in den Bereichen Content & SEO ein. Ihre Reisen rund um den Globus haben ihr ein tiefes Verständnis für internationale Finanztrends vermittelt, während ihre Leidenschaft für das Lesen ihr einen scharfen Blick für Details und eine klare Schreibweise beschert hat. In ihrer Freizeit findet man Katja oft mit einem Buch in der Hand oder beim Joggen und Yoga, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.

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