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Außergewöhnliche Belastungen bei der Steuer verstehen und sparen!

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Inhaltsverzeichnis

Steuern effizient zu gestalten, ist eine Kunst, die sich besonders bei den außergewöhnlichen Belastungen zeigt. Dieser Bereich der Steuererklärung ermöglicht es, bestimmte private Ausgaben steuerlich geltend zu machen. Aber was genau zählt zu diesen Belastungen, und wie kannst du diese in deiner Steuererklärung nutzen?

In diesem Artikel wirst du erfahren, welche Ausgaben unter außergewöhnlichen Belastungen fallen und wie du diese korrekt berechnen und dokumentieren kannst. Das Ziel ist es, dir ein klares Verständnis zu vermitteln, um potenzielle Steuervorteile optimal zu nutzen.

Zusammenfassung: 10 Fakten über außergewöhnliche Belastungen

  1. Außergewöhnliche Belastungen sind spezifische Ausgaben, die von der Steuer abgesetzt werden können, wenn sie zwangsläufig und überdurchschnittlich hoch sind.
  2. Wichtige Kriterien sind Zwangsläufigkeit, Außergewöhnlichkeit, Nachweisbarkeit und Angemessenheit der Ausgaben.
  3. Krankheits- und Pflegekosten zählen zu den häufigsten außergewöhnlichen Belastungen, ebenso wie anfallende Kosten bei Behinderungen und Ausgaben für Bildung und Ausbildung.
  4. Die zumutbare Belastung ist ein Schlüsselelement, das bestimmt, wie viel du selbst tragen musst, bevor ein Abzug erfolgt.
  5. Es gibt keine festgelegte Obergrenze für außergewöhnliche Belastungen; alles über die zumutbare Belastung hinausgehende kann abgezogen werden.
  6. Krankheitskosten müssen medizinisch notwendig sein und durch Belege nachgewiesen werden
  7. Pflegekosten sind abzugsfähig, wenn sie über das hinausgehen, was von der Pflegeversicherung gedeckt wird.
  8. Bei Behinderungen sind Ausgaben für notwendige Anpassungen und Hilfsmittel steuerlich absetzbar.
  9. Bildungs- und Ausbildungskosten können unter bestimmten Bedingungen als außergewöhnliche Belastungen berücksichtigt werden.
  10. Eine sorgfältige Dokumentation aller Ausgaben ist entscheidend, und bei komplexen Fällen kann professionelle Beratung wertvoll sein.

Was sind außergewöhnliche Belastungen?

Außergewöhnliche Belastungen stellen im Dialog mit dem Finanzamt eine wichtige Kategorie dar. Sie umfassen jene privaten Ausgaben, die du unter bestimmten Bedingungen von deiner Steuerlast absetzen kannst. 

Dies betrifft Situationen, in denen du – im Vergleich zu anderen Steuerpflichtigen mit ähnlichen Einkommens- und Vermögensverhältnissen – überproportional für besondere Lebensumstände aufkommen musst.

Krankheitskosten sind hier ein prägnantes Beispiel. Entstehen dir oder einem Familienmitglied hohe Gesundheitsausgaben, die von der Krankenversicherung nicht abgedeckt werden, können diese Ausgaben unter bestimmten Kriterien in der Steuererklärung beim Finanzamt geltend gemacht werden. Ähnlich verhält es sich mit Pflegekosten oder Ausgaben, die aufgrund einer Behinderung anfallen.

Wichtig dabei ist, dass nicht jede Ausgabe, die subjektiv als außergewöhnlich empfunden wird, auch steuerlich anerkannt wird. Es gibt eine definierte Grenze – die zumutbare Belastung. Diese Grenze wird individuell berechnet und basiert auf deinem Gesamteinkommen, deinem Familienstand und der Anzahl deiner Kinder.

Ein zentrales Merkmal der außergewöhnlichen Belastungen ist ihre Einzigartigkeit. Die Ausgaben müssen außerhalb der normalen Lebensführung liegen und dürfen nicht zu den üblichen Lebenshaltungskosten zählen. Kosten für eine Beerdigung sind ein Beispiel: Sie stellen zwar eine finanzielle Belastung dar, gelten aber dennoch als außergewöhnlich.

Häufige außergewöhnliche Belastungen

Unter den außergewöhnlichen Belastungen gibt es einige Posten, die besonders häufig in Steuererklärungen auftauchen. Dazu zählen Krankheits- und Pflegekosten, Kosten bei Behinderung sowie Ausgaben für Bildung und Ausbildung. Diese Ausgaben können eine erhebliche finanzielle Last darstellen, bieten aber gleichzeitig das Potenzial, deine Steuerlast zu senken.

Krankheits- und Pflegekosten

Wie bereits erwähnt, sind Krankheitskosten ein häufiger Posten unter den außergewöhnlichen Belastungen. Dazu zählen beispielsweise Zuzahlungen zu Medikamenten, Kosten für Heil- und Hilfsmittel, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, sowie Aufwendungen für alternative Heilmethoden

Wichtig ist, dass du alle Belege sorgfältig sammelst, um diese Ausgaben in deiner Steuererklärung geltend machen zu können.

Pflegekosten sind ein weiterer wichtiger Bereich. Wenn du oder deine Angehörige pflegebedürftig sind und du dafür Kosten tragen musst, die über die Leistungen der Pflegeversicherung hinausgehen, können diese ebenfalls von dir als außergewöhnliche Belastung angesetzt werden. 

Auch hier ist eine genaue Dokumentation der Aufwendungen unerlässlich.

Kosten bei Behinderung

Menschen mit Behinderung können oft mit zusätzlichen Kosten konfrontiert sein. Hierzu zählen etwa Ausgaben für spezielle Hilfsmittel, notwendige Umbaumaßnahmen im Wohnraum oder Kosten für eine behindertengerechte Mobilität

Diese Aufwendungen können unter bestimmten Bedingungen ebenfalls steuerlich geltend gemacht werden, was eine wichtige finanzielle Erleichterung darstellen kann. Es ist wichtig, dass die Ausgaben direkt mit der Behinderung in Zusammenhang stehen und notwendig sind, um die alltäglichen Herausforderungen zu bewältigen. 

Auch hier ist eine detaillierte Dokumentation und Nachweisführung für die Steuererklärung entscheidend.

Ausgaben für Bildung und Ausbildung

Auch können Bildungs– und Ausbildungskosten unter bestimmten Umständen als außergewöhnliche Belastungen anerkannt werden. Dies umfasst insbesondere Studiengebühren, Kosten für Lernmaterialien oder Ausgaben für Nachhilfeunterricht. Besonders bei hohen Ausgaben, die für eine spezielle Förderung oder für Ausbildungen mit besonderen Anforderungen entstehen, kann dies für dich relevant sein.

Diese Aufwendungen müssen jedoch deutlich über das hinausgehen, was im Rahmen der normalen Ausbildung üblicherweise anfällt. 

Es gilt auch hier, alle Belege und Nachweise für die entstandenen Kosten zu sammeln, um sie in der Steuererklärung entsprechend geltend machen zu können.

Kriterien für außergewöhnliche Belastungen

Um all diese Ausgaben als außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung geltend zu machen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Diese Kriterien stellen sicher, dass nur solche Ausgaben berücksichtigt werden, die tatsächlich einen überdurchschnittlichen und zwangsläufigen Charakter haben.

Das erste Kriterium ist die Zwangsläufigkeit. Dies bedeutet, dass du die Ausgaben aus rechtlichen, tatsächlichen oder moralischen Gründen nicht vermeiden konntest. Zum Beispiel sind Krankheitskosten in der Regel als zwangsläufig anzusehen, da Gesundheit eine Grundvoraussetzung für das Leben ist.

Das zweite wichtige Kriterium ist die Außergewöhnlichkeit der Ausgaben. Sie müssen höher sein als die, die der überwiegenden Mehrheit der Steuerzahler mit ähnlichen Einkommens- und Vermögensverhältnissen entstehen. Dies wird oft durch die sogenannte zumutbare Belastung gemessen, welche je nach Einkommenshöhe variiert.

Ein weiteres Kriterium ist die Nachweisbarkeit der Ausgaben. Du musst in der Lage sein, deine Ausgaben durch Rechnungen, Quittungen oder andere Belege glaubhaft zu machen. Dies ist besonders wichtig, da das Finanzamt eine genaue Prüfung der geltend gemachten Kosten vornimmt.

Zudem ist die Angemessenheit der Ausgaben ein entscheidender Faktor. Die Kosten müssen in einem vernünftigen Verhältnis zur erzielten Leistung oder zum Zweck der Ausgabe stehen. Unverhältnismäßig hohe Ausgaben können vom Finanzamt abgelehnt werden.

Diese Kriterien bilden die Grundlage dafür, wie außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung berücksichtigt werden. Es ist wichtig, sich mit diesen Richtlinien vertraut zu machen, um die steuerlichen Vorteile dieser Regelungen vollständig nutzen zu können.

Effiziente Steueroptimierung durch Verständnis der zumutbaren Belastung

Die Berechnung der zumutbaren Belastung und die Optimierung der Steuererklärung sind zwei Schlüsselelemente, um das Beste aus deinen außergewöhnlichen Belastungen herauszuholen. 

Hier ein praxisnaher Leitfaden, der dir hilft, diese Aspekte zu meistern:

  1. Verständnis der zumutbaren Belastung: Beginne damit, die zumutbaren Belastungen zu verstehen. Diese sind der Teil der Kosten, welche du selbst tragen musst, bevor ein steuerlicher Abzug möglich wird. Sie hängen von deinem Gesamteinkommen, Familienstand und der Anzahl deiner möglichen Kinder ab.
  2. Einkommensgrenzen kennen: Informiere dich über die aktuell geltenden Einkommensgrenzen, um deine zumutbare Belastung korrekt zu berechnen. Da sich diese Grenzen regelmäßig ändern, ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
  3. Dokumentation aller Ausgaben: Halte akribisch alle Belege und Nachweise für deine außergewöhnlichen Belastungen fest. Dies umfasst Rechnungen, ärztliche Atteste und andere offizielle Dokumente.
  4. Nutzung von Pauschbeträgen: Prüfe, ob du von Pauschbeträgen profitieren kannst, etwa bei Behinderung oder Krankheitskosten. Diese Pauschalen erleichtern die Dokumentation und Berechnung.
  5. Beratung in Anspruch nehmen: Ziehe in Erwägung, einen Steuerberater zu konsultieren, besonders bei komplexen Fällen. Fachkundige Beratung kann dir helfen, Fehler zu vermeiden und das Potenzial deiner Steuererklärung voll auszuschöpfen.

Durch das Verständnis und die Anwendung dieser Prinzipien kannst du deine Steuerlast effektiv reduzieren und von deinen außergewöhnlichen Belastungen maximal profitieren.

Optimierung durch Verständnis von Einkünften und außergewöhnlichen Belastungen

Effektives Steuersparen bei außergewöhnlichen Belastungen erfordert außerdem ein tiefgehendes Verständnis darüber, wie deine Einkünfte in diesem Kontext eine Rolle spielen. 

In der Welt der Steuern sind Einkünfte all die Geld- oder geldwerten Vorteile, die aus verschiedenen Quellen wie Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb, selbstständiger und nicht selbstständiger Arbeit, Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung sowie anderen Quellen stammen. 

Diese Einkünfte sind entscheidend für die Berechnung der zumutbaren Belastung, ein Schlüsselaspekt bei außergewöhnlichen Belastungen.

Je höher die Einkünfte, desto größer ist die zumutbare Eigenbelastung, die Steuerpflichtige tragen müssen, bevor sie Ausgaben als außergewöhnliche Belastungen absetzen können. Dies bedeutet, dass Personen mit höherem Einkommen einen größeren Teil dieser Belastungen selbst tragen müssen, bevor sie steuerliche Vorteile genießen können. Daher ist es wichtig, deine eigenen Einkünfte genau zu kennen und zu verstehen, wie sie die zumutbare Belastung beeinflussen.

Um deine Steuerlast effektiv zu optimieren, solltest du deine Einkünfte strategisch planen. Dazu gehört die Verschiebung von Einkünften in andere Jahre oder das Ausnutzen von Freibeträgen und Pauschalen, um die zumutbare Belastung zu senken und die Abzugsfähigkeit von außergewöhnlichen Belastungen zu erhöhen. 

Ein solides Verständnis der eigenen Einkünfte ist daher unerlässlich, um im Bereich der außergewöhnlichen Belastungen Steuern zu sparen. Professionelle Beratung kann hierbei sehr hilfreich sein, um alle verfügbaren Steuersparmöglichkeiten vollständig auszuschöpfen. Das Ziel ist es, durch kluge Steuerplanung und -gestaltung, deine Steuerlast effektiv zu reduzieren und deine finanziellen Möglichkeiten optimal zu nutzen.

Fazit: Optimaler Umgang mit außergewöhnlichen Belastungen

Die detaillierte Betrachtung außergewöhnlicher Belastungen zeigt, dass fundiertes Wissen über diese Regelungen unerlässlich ist, um deine Steuerlast effektiv zu reduzieren.

Besonders die Aspekte der Zwangsläufigkeit, Außergewöhnlichkeit und Nachweisbarkeit der Ausgaben sind hierbei von zentraler Bedeutung. Ebenso wichtig ist die Dokumentation aller relevanten Ausgaben, um sicherzustellen, dass sie den steuerlichen Kriterien entsprechen. Die Bandbreite der absetzbaren Kosten ist groß und reicht von Krankheitskosten bis zu Ausgaben für Bildung und Behinderung.

Um diese Vorteile voll auszuschöpfen, laden wir dich herzlich ein, an unserer kostenlosen Vorqualifikation auf unserer Homepage teilzunehmen. Diese bietet dir die Möglichkeit, deine individuellen Steuersparmöglichkeiten zu erkunden und dir einen Überblick über deine Optionen zu verschaffen. 

Nutze diese Chance, um deine Steuererklärung optimal zu gestalten und keine potenziellen Einsparungen zu übersehen.

Die Inanspruchnahme professioneller Beratung kann zudem bei Unsicherheiten oder komplexen Fällen sehr hilfreich sein. Sie unterstützt dich dabei, die kompletten Vorteile der außergewöhnlichen Belastungen zu erfassen und deine finanzielle Situation bestmöglich zu optimieren. 

FAQ

Ja, außergewöhnliche Belastungen können unter bestimmten Umständen rückwirkend geltend gemacht werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn du innerhalb der festgelegten Fristen einen geänderten oder verspäteten Steuerbescheid beantragst. Die Frist für eine solche Änderung beträgt in der Regel vier Jahre ab dem Ende des Kalenderjahres, in dem die Steuererklärung eingereicht wurde. Es ist wichtig, die notwendigen Belege und Dokumentationen für die betreffenden Ausgaben vorzulegen.
Für außergewöhnliche Belastungen gibt es keinen festen Höchstbetrag. Die Höhe der abzugsfähigen Ausgaben hängt von der individuellen zumutbaren Belastung ab. Sobald deine tatsächlichen Aufwendungen diese Grenze überschreiten, kannst du den darüber hinausgehenden Teil steuerlich geltend machen. Die zumutbare Belastung variiert je nach deinem Einkommen, Familienstand und Anzahl der Kinder.
Ja, Fahrtkosten zu Ärzten können unter den außergewöhnlichen Belastungen abgesetzt werden, sofern diese medizinisch notwendig sind. Die Kosten müssen jedoch angemessen und nachweisbar sein. Für Fahrten mit dem eigenen Auto kannst du eine Kilometerpauschale ansetzen. Es ist wichtig, ein Fahrtenbuch zu führen oder anderweitige Nachweise über die gefahrenen Strecken zu sammeln.
Kosten für eine Haushaltshilfe können unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastung anerkannt werden, insbesondere wenn die Haushaltshilfe aufgrund von Krankheit, Behinderung oder anderen schwerwiegenden Gründen notwendig ist. Diese Ausgaben müssen jedoch die zumutbare Belastung übersteigen und sollten durch entsprechende Verträge und Zahlungsbelege nachgewiesen werden. Es ist zu beachten, dass nicht alle Ausgaben für Haushaltshilfen steuerlich absetzbar sind, daher solltest du dich im Zweifelsfall beraten lassen.
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Über die Autorin

Katja König ist eine renommierte Autorin im Bereich Finanzen und Steuern mit über einem Jahrzehnt Erfahrung. Als Head of Content bei der ELV Steuerberatungsgesellschaft mbH bringt sie ihre Expertise in den Bereichen Content & SEO ein. Ihre Reisen rund um den Globus haben ihr ein tiefes Verständnis für internationale Finanztrends vermittelt, während ihre Leidenschaft für das Lesen ihr einen scharfen Blick für Details und eine klare Schreibweise beschert hat. In ihrer Freizeit findet man Katja oft mit einem Buch in der Hand oder beim Joggen und Yoga, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.

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