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Anwaltskosten steuerlich absetzen leicht gemacht

Anwaltskosten steuerlich absetzen leicht gemacht

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Inhaltsverzeichnis

Anwaltskosten steuerlich abzusetzen, kann dir helfen, deine finanzielle Belastung erheblich zu reduzieren. Egal, ob es sich um Prozesskosten, Gerichtskosten oder Scheidungskosten handelt, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, diese Aufwendungen steuerlich geltend zu machen. 

In diesem Leitfaden erfährst du, welche Anwaltskosten absetzbar sind, welche rechtlichen Grundlagen gelten und wie du diese Kosten in deiner Steuererklärung richtig angibst. 

Nutze die Chance, deine Steuerlast zu mindern und informiere dich über die wichtigsten Tipps und Tricks.

Zusammenfassung: 7 Fakten zur Absetzbarkeit von Anwaltskosten

  1. Anwaltskosten können die Steuerlast erheblich reduzieren, wenn sie korrekt abgesetzt werden.
  2. Werbungskosten umfassen beruflich bedingte Anwaltskosten, die direkt mit der Arbeit zusammenhängen.
  3. Außergewöhnliche Belastungen beinhalten private Anwaltskosten, die notwendig und unvermeidbar sind.
  4. Gerichtskosten und Prozesskosten können absetzbar sein, wenn sie zur Wahrung der Existenzgrundlage dienen.
  5. Scheidungskosten sind seit 2013 nur noch in Ausnahmefällen absetzbar, wenn sie existenziell notwendig sind.
  6. Eine gründliche Dokumentation und vollständige Belege sind entscheidend für die Anerkennung der Anwaltskosten durch das Finanzamt.
  7. Die aktuellen Urteile des Bundesfinanzhofs und die relevanten Paragraphen im Einkommensteuergesetz bieten wichtige Orientierungshilfen zur Absetzbarkeit.

Grundlagen der steuerlichen Absetzbarkeit von Anwaltskosten

Die steuerliche Absetzbarkeit von Anwaltskosten kann eine wertvolle Möglichkeit sein, um deine Steuerlast zu mindern. Dabei ist es jedoch entscheidend zu wissen, welche Arten von Anwaltskosten anerkannt werden und unter welchen Bedingungen sie absetzbar sind.

Grundsätzlich lassen sich die absetzbaren Anwaltskosten in zwei Hauptkategorien einteilen: Werbungskosten und außergewöhnliche Belastungen. Werbungskosten sind jene Anwaltskosten, die im direkten Zusammenhang mit deiner beruflichen Tätigkeit stehen. Dazu gehören etwa Kosten für Rechtsstreitigkeiten mit deinem Arbeitgeber oder für berufliche Beratungen.

Außergewöhnliche Belastungen betreffen hingegen private Anwaltskosten, die unvermeidbar und notwendig sind, um deine Existenzgrundlage zu sichern. Hierzu zählen unter anderem Scheidungskosten oder Prozesskosten, die im Rahmen von existenziell notwendigen Rechtsstreitigkeiten entstehen.

Es ist wichtig, dass die absetzbaren Anwaltskosten die gesetzlich festgelegten Voraussetzungen erfüllen und du diese in deiner Steuererklärung korrekt angibst. 

Zu den rechtlichen Grundlagen zählen insbesondere die Paragraphen des Einkommensteuergesetzes (EStG), welche die Absetzbarkeit regeln. Die aktuelle Rechtsprechung, speziell die Urteile des Bundesfinanzhofs (BFH), bietet ebenfalls wichtige Orientierungshilfen für die steuerliche Geltendmachung von Anwaltskosten.

Durch eine genaue Kenntnis der relevanten Vorschriften und eine sorgfältige Dokumentation der angefallenen Kosten kannst du sicherstellen, dass du alle möglichen Steuervorteile nutzen und deine finanzielle Belastung reduzieren kannst.

Welche Anwaltskosten sind absetzbar?

Es gibt viele Arten von Anwaltskosten, die steuerlich absetzbar sind. Je nach Art der Kosten und dem spezifischen Fall können diese entweder als Werbungskosten oder als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden. 

Im Folgenden werden verschiedene Kategorien von Anwaltskosten und deren Absetzbarkeit genauer erläutert.

Prozesskosten: Wann und wie sie absetzbar sind

Prozesskosten sind unter bestimmten Umständen steuerlich absetzbar, wenn sie notwendig sind, um die Existenzgrundlage zu sichern. Dazu gehören Kosten, die im Rahmen von Rechtsstreits entstehen und unabdingbar sind, um die eigene berufliche oder private Situation zu klären. Beispiele hierfür sind Klagen, die zur Sicherung von Einnahmen oder zur Abwehr existenzbedrohender Ansprüche geführt werden.

Neben den existenzsichernden Klagen können auch andere beruflich bedingte Prozesskosten absetzbar sein. Wenn du unter anderem Rechtsstreitigkeiten hast, die im Kontext deiner beruflichen Tätigkeit stehen, wie Streitigkeiten mit deinem Arbeitgeber, können diese Kosten deines Anwalts als Werbungskosten geltend gemacht werden. Es ist jedoch wichtig, die Notwendigkeit und Unvermeidbarkeit der Kosten nachzuweisen.

Gerichtskosten: Absetzbarkeit und Voraussetzungen

Gerichtskosten können ebenfalls steuerlich absetzbar sein, wenn sie im Zusammenhang mit Rechtsstreits stehen, die deine Existenzgrundlage betreffen. Dazu zählen unter anderem Gebühren für Gerichtsverfahren und notwendige gerichtliche Auseinandersetzungen. Wichtig ist, dass diese Kosten nicht vermeidbar waren und direkt im Zusammenhang mit der Wahrung deiner Rechte stehen.

Darüber hinaus müssen die Gerichtskosten auch angemessen und notwendig sein, um steuerlich abgesetzt werden zu können. Dies bedeutet, dass überhöhte oder unnötige Kosten nicht anerkannt werden. Um die Absetzbarkeit zu gewährleisten, sollten detaillierte Nachweise und Dokumentationen beim Finanzamt eingereicht werden, die die Notwendigkeit und Höhe der Gerichtskosten belegen.

Scheidungskosten: Änderungen und aktuelle Rechtsprechung

Scheidungskosten waren bis 2013 vollständig absetzbar, jedoch hat sich die Rechtsprechung geändert. Aktuell können die Scheidungskosten deines Anwalts nur noch in Ausnahmefällen als außergewöhnliche Belastungen abgesetzt werden, wenn sie existenzielle Bedeutung haben. Es ist wichtig, die aktuelle Rechtsprechung des BFH zu berücksichtigen und zu prüfen, ob dein Fall die strengen Anforderungen erfüllt.

Trotz der Einschränkungen kann es unter bestimmten Bedingungen möglich sein, zumindest einen Teil der anwaltlichen Scheidungskosten steuerlich geltend zu machen. Beispielsweise könnten Kosten, die unmittelbar mit der Sicherung deines Einkommens nach der Scheidung zusammenhängen, als Werbungskosten absetzbar sein. 

Hierzu ist jedoch eine genaue Prüfung und Dokumentation notwendig, um die Absetzbarkeit nachweisen zu können.

Weitere Beispiele: Rechtsstreitigkeiten und Verfahren

Andere Rechtsstreitigkeiten und Verfahren, wie Arbeitsrechtsstreitigkeiten oder Streitigkeiten um Erbschaften, können ebenfalls steuerlich absetzbar sein. Voraussetzung ist, dass die Kosten deines Anwalts direkt im Zusammenhang mit der Sicherung oder Erhaltung von Einnahmen stehen. Auch hier gilt, dass die Kosten notwendig und unvermeidbar sein müssen, um steuerlich berücksichtigt zu werden.

Zusätzlich können auch Verfahren im Zusammenhang mit Mietrecht oder sonstigen zivilrechtlichen Streitigkeiten absetzbar sein, sofern sie einen direkten Bezug zu deiner beruflichen Tätigkeit oder deiner Existenzgrundlage haben. Es empfiehlt sich, detaillierte Nachweise zu führen und sich im Zweifel rechtlich beraten zu lassen, um die Absetzbarkeit sicherzustellen und finanzielle Vorteile zu nutzen.

Rechtliche Grundlagen und wichtige Urteile

Die steuerliche Absetzbarkeit von Anwaltskosten wird durch spezifische rechtliche Grundlagen und wichtige Urteile geregelt. Es ist entscheidend, die relevanten Vorschriften des Einkommensteuergesetzes (EStG) und die aktuellen Urteile des Bundesfinanzhofs (BFH) zu kennen, um deine Anwaltskosten korrekt absetzen zu können. Diese Rechtsprechung beeinflusst maßgeblich, welche Anwaltskosten als Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen anerkannt werden.

Ein wichtiges BFH-Urteil besagt, dass Prozesskosten nur dann als außergewöhnliche Belastungen abgesetzt werden können, wenn sie existenziell notwendig sind. Dies bedeutet, dass du nachweisen musst, dass die Kosten unerlässlich waren, um deine Existenzgrundlage zu sichern. Auch Scheidungskosten sind nur in Ausnahmefällen absetzbar, und zwar nur dann, wenn sie existenzielle Bedeutung haben. Diese Urteile geben klare Richtlinien vor, welche Kosten du in deiner Steuererklärung berücksichtigen kannst.

Relevante Paragraphen im EStG, insbesondere Paragraph 33 für außergewöhnliche Belastungen und Paragraph 9 für Werbungskosten, definieren die gesetzlichen Grundlagen für die Absetzbarkeit von Anwaltskosten. Paragraph 33 EStG legt fest, dass private Anwaltskosten nur dann absetzbar sind, wenn sie eine zumutbare Belastung überschreiten und unvermeidbar sind. Paragraph 9 EStG beschreibt, dass beruflich bedingte Anwaltskosten als Werbungskosten geltend gemacht werden können.

Die Bedeutung der BFH-Entscheidungen liegt in ihrer Rolle als Orientierungshilfe für Steuerpflichtige und Steuerberater. Diese Urteile schaffen Klarheit darüber, welche Anwaltskosten unter welchen Bedingungen absetzbar sind. Ein gründliches Verständnis der gesetzlichen Grundlagen und der aktuellen Rechtsprechung hilft dir, steuerliche Vorteile zu nutzen. So stellst du sicher, dass deine Anwaltskosten korrekt abgesetzt werden.

So setzt du Anwaltskosten in der Steuererklärung ab

Das Absetzen von anwaltlichen Kosten in der Steuererklärung erfordert sorgfältige Vorbereitung und genaue Kenntnis der relevanten Vorschriften. Mit einer strukturierten Vorgehensweise und der richtigen Dokumentation kannst du sicherstellen, dass alle absetzbaren Kosten korrekt erfasst werden. 

Im Folgenden findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wichtige Hinweise zu benötigten Dokumenten und praktische Tipps für die optimale Vorbereitung deiner Steuererklärung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Absetzung

Zunächst musst du alle relevanten Anwaltskosten sammeln und kategorisieren. Berücksichtige dabei sowohl beruflich bedingte Werbungskosten als auch private außergewöhnliche Belastungen. Als Nächstes überprüfe, ob die angefallenen Kosten die Voraussetzungen für die Absetzbarkeit erfüllen, wie die Notwendigkeit und Unvermeidbarkeit der Ausgaben.

Anschließend trage die Anwaltskosten in die entsprechenden Felder der Steuererklärung ein. Bei Werbungskosten erfolgt dies in der „Anlage N“, während außergewöhnliche Belastungen in der „Anlage außergewöhnliche Belastungen“ eingetragen werden. Es ist wichtig, die Kosten genau zu dokumentieren und bei Rückfragen des Finanzamts Nachweise vorlegen zu können.

Wichtige Dokumente und Belege

Für die Absetzung von Anwaltskosten sind detaillierte Belege und Dokumente unerlässlich. Dazu gehören Rechnungen und Zahlungsnachweise der Anwaltskanzlei sowie Schriftverkehr, der die Notwendigkeit der Rechtsstreitigkeiten belegt. Achte darauf, alle Dokumente vollständig und übersichtlich zu archivieren.

Zusätzlich sind Urteile von Gerichten und schriftliche Bestätigungen von Behörden oder Arbeitgebern hilfreich, um die absetzbaren Kosten zu untermauern. Diese Nachweise sollten die direkte Verbindung zwischen den Anwaltskosten und der beruflichen oder privaten Notwendigkeit der Ausgaben verdeutlichen. Eine gründliche Dokumentation erleichtert die Anerkennung der Kosten durch das Finanzamt.

Tipps zur optimalen Vorbereitung der Steuererklärung

Eine frühzeitige Vorbereitung der Steuererklärung kann dir helfen, unnötigen Stress zu vermeiden und alle absetzbaren Anwaltskosten korrekt zu erfassen. Beginne rechtzeitig mit dem Sammeln und Sortieren der relevanten Belege und Dokumente. Nutze Checklisten, um sicherzustellen, dass keine wichtigen Unterlagen fehlen.

Überlege, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du unsicher bist, welche Anwaltskosten absetzbar sind. Steuerberater können wertvolle Tipps geben und dabei helfen, die Steuererklärung korrekt auszufüllen. 

Mit einer sorgfältigen Vorbereitung und den richtigen Hilfsmitteln kannst du deine Steuerlast optimieren und alle möglichen Abzüge nutzen.

Fazit: Optimale Nutzung der Absetzbarkeit von Anwaltskosten

Durch die richtige Absetzung von Anwaltskosten kannst du deine finanzielle Belastung erheblich reduzieren und steuerliche Vorteile optimal nutzen. Es ist wichtig, die relevanten gesetzlichen Grundlagen und die aktuelle Rechtsprechung zu kennen, um sicherzustellen, dass alle absetzbaren Kosten korrekt in der Steuererklärung erfasst werden. Eine gründliche Dokumentation und sorgfältige Vorbereitung sind entscheidend, um den Anforderungen des Finanzamts gerecht zu werden und mögliche Rückfragen zu vermeiden.

Mit einer strukturierten Vorgehensweise und den richtigen Hilfsmitteln kannst du deine Steuerlast effektiv senken. Nutze die in diesem Leitfaden beschriebenen Tipps und Anleitungen, um alle relevanten Anwaltskosten korrekt anzugeben und die maximal möglichen Abzüge zu erhalten. 

Eine frühzeitige und gründliche Vorbereitung deiner Steuererklärung hilft dir dabei, alle Vorteile der Absetzbarkeit von Anwaltskosten voll auszuschöpfen und finanzielle Vorteile zu sichern.

FAQ

Ja, Anwaltskosten, die im Zusammenhang mit der Sicherung und Durchsetzung von Erbschaftsansprüchen stehen, können unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastungen abgesetzt werden. Es ist wichtig, dass die Kosten notwendig und unvermeidbar sind und eine gewisse zumutbare Belastung überschreiten. Eine genaue Dokumentation und Nachweise über die Notwendigkeit der Kosten sind entscheidend.
Nein, die Kosten für die Erstellung eines Testaments sind in der Regel nicht steuerlich absetzbar. Diese Kosten fallen unter private Lebensführung und sind daher nicht als außergewöhnliche Belastungen oder Werbungskosten anerkannt. Eine Ausnahme könnte vorliegen, wenn das Testament zur Sicherung erheblicher Vermögenswerte dient, aber dies bedarf einer genauen Prüfung.
Anwaltskosten für Beratungen im Vorfeld eines Rechtsstreits können absetzbar sein, wenn sie im direkten Zusammenhang mit einer späteren Auseinandersetzung vor Gericht stehen und zur Vorbereitung notwendig sind. Diese Kosten können als Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden, abhängig davon, ob sie beruflicher oder privater Natur sind.
Wenn das Finanzamt deine Anwaltskosten nicht anerkennt, kannst du gegen den Steuerbescheid Einspruch einlegen. Es ist wichtig, alle relevanten Belege und Dokumentationen vorzulegen, um die Notwendigkeit und Angemessenheit der Kosten zu belegen. In einigen Fällen kann auch ein steuerlicher Berater helfen, den Einspruch zu formulieren und durchzusetzen.
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Über die Autorin

Katja König ist eine renommierte Autorin im Bereich Finanzen und Steuern mit über einem Jahrzehnt Erfahrung. Als Head of Content bei der ELV Steuerberatungsgesellschaft mbH bringt sie ihre Expertise in den Bereichen Content & SEO ein. Ihre Reisen rund um den Globus haben ihr ein tiefes Verständnis für internationale Finanztrends vermittelt, während ihre Leidenschaft für das Lesen ihr einen scharfen Blick für Details und eine klare Schreibweise beschert hat. In ihrer Freizeit findet man Katja oft mit einem Buch in der Hand oder beim Joggen und Yoga, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.

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